Sozialverhaltensstörung
Störungen des Sozialverhaltens sind psychische Störungen und Verhaltensweisen, bei denen soziale Regeln nicht anerkannt oder eingehalten werden. Betroffene Kinder zeigen sich oft aggressiv, haben Wutausbrüche und streiten häufig. Sie verhalten sich destruktiv, lügen, stehlen, gehen nicht zur Schule oder bleiben sogar von zuhause weg.
Das Verhalten ist in jedem Fall schwerwiegender als normaler kindlicher Unfug oder jugendliche Aufmüpfigkeit. Betroffenen Kindern fällt es enorm schwer, sich an Regeln und soziale Normen zu halten. Deshalb haben Kinder mit Sozialverhaltensstörungen auch weniger (förderliche) soziale Kontakte, was wiederum dazu führt, dass sie oft frustriert sind.
Ursachen
Es gibt vielfältige Ursachen, die zur Ausprägung der Störung führen können. Oftmals spielen individuelle soziale oder familiäre Bedingungen eine Rolle. Allgemeine gesellschaftliche Einflüsse, neue Medien (Handy, Tablet, TV, etc), Erziehung und Erfahrungen in Kindergarten oder der Schule müssen berücksichtigt werden.
Aggressives Verhalten zeigt sich oft unter Stressbedingungen, bei Konflikten, nach Unfällen, Krankheit oder Veränderungen im Alltag. Außerdem ist es möglich, dass Kinder Wutausbrüche dazu benutzen, die erwünschte Aufmerksamkeit der Eltern zu erhalten oder bestimmte Ziele zu erreichen.
Therapie
Bei der Therapie müssen oft erst grundlegende soziale Fertigkeiten gefestigt werden, zum Beispiel Bedürfnisse verbal zu äußern bevor man impulsiv und aggressiv reagiert. Dadurch verbessert sich im Verlauf auch die Qualität sozialer Kontakte, die wichtig für Kinder jeden Alters sind.
Besonders wichtig ist auch die Einbindung von Eltern, Kindergarten oder Schule. Zunächst müssen betroffene Kinder von außen reguliert werden, bevor sie eine angemessene Eigensteuerung erlernen können. Dabei wird auch erarbeitet, wie grenzüberschreitendes Verhalten erzieherisch gelöst werden kann.